Alpencross 2011: Etappe 3 (Gargellen - Filisur)
Die Nacht war angenehm, schön ruhig, war alleine im Zimmer.
Gegen 7:30 uhr waren wir frühstücken.
Pünktlich um 9 Uhr ging es los, es war trocken. In Gargellen ging es gleich aufwärts. Es war nur ca. 13 Grad warm, aber wir bekamen wegen der ständigen Anstiege gleich Temperatur. Es ging von 1390m auf 1820m hoch, anfangs auch asphalt. Wegen, dann geschottert, gut befahrbar. Dann ging der Weg durch den Bach, breit, voll nass, keine Chance f. trockene Füße. Was tun? Gut, daß Thomas eine Brücke sah, die wir nehmen konnten. Dann begann die Schiebepassage. Das Navi lotzte uns nun quer über den Hang. Kein Weg sichtbar, nichts. Guter Rat war teuer. Also zurück, Thomas und Jürgen wieder über v.g.Brücke. Ich sah eine Mure, ging dort hoch, eine Herausforderung. Dort kam ich wieder auf den Track, also richtig. Den anderen zugewunken, daß es weiter ging. Der Weg wurde härter, eigentlich nur für Wanderer. Wir mussten durch, 400 hm, nur stoßen, tragen, kaum schieben. Es kostete alle meine Kraft. Ich kam an das Ende meiner Kräfte, aber wir mußten dir Zähne zusammenbeißen, Abbruch war keine Lösung, Alternativen gab es keine (hatte bereits vorher auf Karten zu Hause geschaut). 10 m gehen, tragen, schieben, 30-60 Sekunden Pause, waren keine Seltenheit bei mir.
Bei 2100m kam eine alte Zollhütte, die man nur direkt davor sah, soviel Nebel hatten wir. Es war zwar trocken, aber keine Sicht. Wir hatten teilweise 50 m Abstand, konnten uns aber nicht sehen, nur hören. Ich wollte aber mangels Kraft nicht immer antworten. Bei 2150m kamen von oben Wanderer, fröhlich gelaunt, für mich unvorstellbar. War platt. Noch 53m hoch, nicht einfach. Endlich auf 2203m, ich war oben, der Anstieg war geschafft. Was erhielten wir? Nur einen Grenzposten und Nebel. Sahen nichts. Schade. Nach der Fotopause ging es weiter. Gab es eine Hütte? Nein, daher war der Abstieg genauso wie der Aufstieg. Ok, es ging geringfügig leichter. Der Weg ... war eher ein kleiner Bach, Rinnsal. Die Sicht? Keine 50m. Es dauerte wieder ca. 600 hm, bis wir auf normalen Wegen ankamen. Wußten gar nicht mehr was Radfahren ist.
Wir hatten ca. 14 Uhr, keine 10km von unseren 52 hinter uns.
Es begann zu tröpfeln, also machten wir in Schlanders keine Pause, fuhren den starken Abstieg auf geteerten Wegen bis Klosters. Ein Touri-Ort, aber kaum Leute. Fanden ein Restaurant, im Robinson-Club. Wir wurden reingelassen, genossen ein Schlemmergericht f. viel Geld, incl. Getränke f. 29,10 Franken. Schwups waren meine ganzen Franken (hatte 30 Franken dabei) weg und teuer war es auch.
Es ging weiter. Kurz nach Klosters ging es seitlich auf einen MTB-Weg. Dabei sahen wir spezielle Downhill-Wege, extra abgesteckt, dann sogar Fahrer. Wir mussten aber weiter.
Bei Davos-Wolfgang kamen wir auf die Straße. Wegen des kurz vorher angefangenen Regen fuhren wir die Straße weiter, währen eh wieder draufgekommen.
Oberhalb von Davos bei 1650m zog ich erstmal meine lange Hose, meine 2.Hose und Schuhüberzieher an. Es wurde kühl auf der kommenden Abfahrt.
Vor Davos begann der Dauerregen, i. Davos war er heftig. Wir fuhren also schnell durch Davos, nichts anschauen, wollten nur noch ins Hotel. Nach Davos fuhren wir durch einige Tunnel. Weil wir eh schon total nass waren, wollten wir den Regen nicht aussitzen, hätten nur gefroren.
Beim Valldana-Tunnel hätten wir vorher abbiegen müssen, wir fuhren aber bewußt durch, so viel regnete es. Im Tunnel hatten wir Glück, als ein Jeep vorbeifuhr und kurz danach seine Ladung auf dem Dach verlor.
Aus dem km-langen Tunnel raus, war kein Regen mehr, alles trocken, sogar die Sonne schien. Es war 17 Uhr. Wir suchten den weiteren Weg und fanden Anschluß zum Track. Beim Bahnhof Davos-Wiesen ging es parallel der Schienen entlang nach Filisur, endlich ausgeschildert. Das Wiesener-Viadukt überquerte ein tiefes Tal, wir fuhren drüber. Dann ging es in einen Naturlehrpfad. Anfangs sehr verwurzelt, wurde es ein toller breiter Trail, machte richtig Spaß entlangzufahren. Das war das, was einen Alpencross ausmacht.
Kurz vor Filisur sahen wir 3 Lamas, Thomas hat sich gleich damit angefreundet.
Gegen 18 Uhr waren wir am Ziel, Hotel Schöntal in Filisur, Schweiz. Wir bekamen die Zimmer, klein schnuckelig, Thomas fand es wäre eine Puppenstube. Bekamen noch den Heizungsraum gezeigt, um die Schuhe trocknen zu lassen.
Wir gingen auch im Haus zum Abendessen. Beklagten wir uns schon mittags über die Preise, das Abendessen war noch teurer, aber es war gut.
Wetter: morgens trocken, 13-15 Grad, auf Schlapinerjoch nur 8 Grad, nach Abfahrt wieder 14 Grad. In Davos um 15 Uhr Dauerregen, nur noch 10 Grad. Nach Tunnel um 17 Uhr wieder trocken und Sonnenschein.
Distanzen: 52 km, 5:51 h, 1558 hm
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