Alpencross 2015: Etappe 4 S-Charl - Hotel Li Arnoga
Der Titel des Trödlers geht heute an: Andreas.
Das dauerte heute wieder, bis wir endlich los kamen. Es dauerte und dauerte. Andreas spielte ständig an irgend einem seiner Geräte rum ...
Die Nacht war kühl, zumindest gegenüber den Tagen zuvor. So konnten wir gut schlafen, brauchte sogar die normale Bettdecke, nicht nur den Überzug.
Ok, es war eh kaum Platz im Zimmer. 2 stehende Erwachsene kamen sich da schnell in die Quere, vor allem mit Rucksack und Koffer.
So beengt das Zimmer war, so urig war es. Aber auch ein verdammt gutes Abendessen. Es gab Gurkensuppe, Salatbuffett, Schweinebraten, Käseplatte und Aprikosenkuchen.
Super lecker.
Auch das Frühstück war reichlich, schönes Buffett. Leider begannen wir erst um 7:30 Uhr, so waren die 7-Uhr-Geher schon sehr aktiv gewesen.
Gegen 8:45 Uhr waren wir draussen, bekamen sogar die Einweisung von Sven bei der geführten Go-Grazy-Gruppe mit, sehr informativ. Nun mußte zumindest ich warten und
warten, bis eben die Trödler endlich mal so weit waren.
Endlich ging es los, gleich ein längerer Anstieg, sehr schöne Landschaft, viele Kühe, wie so oft. Der Weg war sehr gut befahrbar, guter Schotterweg. Unterwegs sahen
wir kaum andere Fahrer, die waren ja schon lange weg.
Gegen 10:50 Uhr waren wir oben auf dem Pass de Costainas. Es dauerte gar nicht mal so lange, wir starteten ja eh relativ weit oben. Bei 2249 m war das auch keine
besondere Höhe, quasi Standardhöhe auf dem Brenner Grenzkamm. Die Temperaturen waren zwar über 30 Grad, aber angenehm. Nun kam eine lange Abfahrt, zwar verschottert,
aber doch für mich gut zu fahren. Ich war stolz, alles gefahren zu haben, auch die steileren Rampen. Es kamen nun weitere gut fahrbare Wege und tolle Aussicht. Bei Lü
sahen wir eine Gaststätte: ca. 11:30 Uhr und Spaghetti für 19 Franken quasi Euro, da hatten wir keinen Hunger mehr. Also, weitergefahren.
An unserem Tiefpunkt fanden wir einen schönen Rastplatz, 2 Bänke, schöne Aussicht. Die meisten hatten etwas aus dem Hotel morgens mitgenommen oder Riegel dabei.
Schmeckte auch lecker. Es muß nicht immer teures Essen sein. Nun kam ein steiler Anstieg, rund 800 hm am Stück, nur wenige gerade Passagen. Nach und nach trafen wir
andere MTB-Gruppen, eigentlich viele Gruppen, die wir bereits in den letzten Tagen trafen. Der Weg war gut, nicht zu steil, gut befahrbar, es zog sich einfach hin.
Oben bei 2230 m (quasi die selbe Höhe des Vormittags) gab es eine schöne Wasserstelle, war gut gemacht. Nach und nach trafen alle Gruppen ein, auch unsere Gruppe
komplettierte sich. So kamen wir auch ins Gespräch mit anderen. Sven (Guide) kam auch, seine Leute brauchten überwiegend noch (außer Florian, der war Erster).
Sven erzählte von einem Trail ... Andreas und Torsten standen quasi wie Erdmännchen da und wollten den fahren. Also Karte anschauen. Nun kam die Abfahrt, wieder
breiter Schotter, gut zu fahren. Welch Wunder, ich konnte Andreas und Torsten gut folgen, sogar 2 x überholen (gelle !!). Drei andere Fahren waren auch noch da, aber
die erzeugten alle soviel Staub, da ließ ich mich doch etwas zurückfallen. Andreas und Torsten, sowie 3 andere Fahrer, waren im Rennfieber, verpaßten die Abfahrt auf
einen Wiesenweg. Ich schrie allen nach, daß sie falsch abgebogen seien ... naja, was wären die ohne mich. Wir schauten uns die Karte an und erkannte, daß wir links
nach Track fahren müssten, aber der Sondertrail von Sven an der Alpe-Verva-Alm vorbeilief. Also dafür entschieden. Der Weg ging doch auf dem Schotter für uns weiter.
Bei der Alpe-Verva-Alm wurde der Weg schlechter/schmäler, besser gesagt, weniger Schotter, aber ok. Nun kam der Trail nach links, leider so ein verflixt verblockter
Weg. Andreas + Torsten fanden das geil, die anderen ... naja. Ich sagte dann, daß wir einen guten Weg gegen einen schlechten getauscht hatten.
Nun kamen noch weitere Trails auf der Standardstrecke. Die hatten es in sich. Schmaler Weg am Hang, aber so weit gut fahrbar. Immer wieder leicht ansteigend,
leicht abfallend, ständig schalten, ständig Sattel hoch und runter. Das kostete Kraft und Konzentration. Wir überholten eine Mutter mit ihren 2 Söhnen, die mit ihren
kleinen MTB-Rädern dort auch fuhren, Kompliment. Der See, besser gesagt, Stausee kam, recht lange. Wir fuhren auf 5 m breiten Schotterwegen entlang, zur Staumauer.
Dort machten wir Rast, Italien. Endlich alles wieder bezahlbar. Wir setzten uns draussen hin: Torsten, Andreas, Helmut und Thomas auf Liegestühle. Die wollten
eigentlich gar nicht mehr weiter, dösten schon ein, bei der warmen Sonne.
Ich mußte wieder böser Antreiber spielen und zum Start überreden. Glücklicherweise siegte deren Vernunft. Wir fuhren weiter, kamen auch an der ursprünglich
geplanten Unterkunft am Lago Di Giacomo vorbei. Weiter ging es zu einer schönen Aussichtsstelle mit 2 Türmen und Serpentinen. Das kannten wir bereits aus dem Vorjahr,
allerdings Gegenrichtung. Nun ging es nach 3 Kehren auf einen alten Bahnweg, ca. 10-12 km, sehr eben, ca. 2 m breit mit Schotter. Wir konnten gut entlang fahren.
Gegen 17:40 Uhr waren wir am Ziel.
Das Zimmer war doch gut geregelt, ein Mix aus deutsch, italienisch und englisch. GoGrazy hatte vorab die Zimmer ja gebucht, wir mußten nur noch die Zimmer einteilen,
WLAN ordern und Wäscheservice organisieren. Tja, der Wäscheservice, später mehr.
Die Zimmer sehen supergut aus, viel Holz, schönes Bad, sehr geräumig. Leider an der Hauptstraße, hoffentlich wird es nachts doch ruhig. Das Abendessen war sehr
lecker. Es gab erst einen Teller mit Reis und Schinken, dann eine Auswahl aus Maccaroni, Gnocki und Gemüsesuppe. Vor allem die ersten 2 waren sehr umfangreich.
Danach gab es Rumpsteak oder Schnitzel. Beides sehr lecker. Die Nachspeise, ein Panacotta, rundete das Essen ab. Einfach sagenhaft, alles sehr zu empfehlen.
Durst hatten wir auch, ich trank fast einen halben Kasten Cola, gefühlt. Dann ging es ans Bezahlen und wir bekamen einen Schock. Preise für Getränke war ok, aber 35
Euro für unseren Wäscheservice (also 5 x 7 Euro war heftig). Leider konnten wir nicht nachverhandeln, schade.
Kurz vor Mitternacht kam ein Gewitter auf, sehr heftig. Der erste Quasi-Kontakt mit Regen auf der Tour. Der Regen prasselte heftig auf das Dachfenster. Bleibt
es dicht ?
Wetter:
sehr warm, ca. 30 Grad am 1. Paß.
Zeiten:
07:30 Uhr: Frühstück
08:40 Uhr: Sven machte bei seiner Gruppe die Toureneinweisung
09:05 Uhr: unsere Abfahrt
10:30 Uhr: Pass de Costainas
10:40 Uhr: Helmut verseucht kleinen See
11:45 Uhr: Mittagsrast
13:45 Uhr: Passo Dass Radand
15:20 Uhr: Lago di S. Giacomo
15:40 Uhr: Pause
16:25 Uhr: Weiterfahrt
16:50 Uhr: Türme/Serpentinen
17:35 Uhr: Ankunft Hotel Li Arnoga
Tacho:
67 km, 5:25 h, 1365 hm
Garmin:
70 km, 6:29 h, 1361 hm
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