Alpencross 2013: 3 Zinnen, Tag 5
Heute ging es über das Pfunderer Joch, einer der schwersten Etappen der Tour, manche nennen es sogar die Königsetappe. Wir trafen einige MTB-Fahrer aus Bonn/Hamburg, in den nächsten Tagen immer wieder.
Der Aufstieg war steil, anfangs noch gerade fahrbar, dann mehr und mehr steiler bzw. verblockt. Oben auf dem Joch mußten wir uns über das Eis kämpfen. Die erste Abfahrt danach war schwierig, aber nett, wurde aber vor der Weitenberger Alm schwer. Nach der Alm ging es auf guten Wegen abwärts, die Landschaft war ein Traum.
Tagesbericht:
Heute Nacht konnte ich mal gut schlafen, waren auf DZ und EZ verteilt. Wir fahren Richtung Süden, die Frühstücksauswahl wird immer spärlicher. Nach dem Radcheck, leider gab mir mein Händler falsche Bremsbeläge mit, ging es gegen 9:45 Uhr los. Kleine Abfahrt von 1 km, dann der Anstieg zum Pfunderer Joch. Wow. Der Anstieg hatte es wahrlich in sich.
Anfangs hatten wir noch 2 Begleiter aus Bonn und Hamburg, aber wir machen kein Rennen, geniessen die Tour. Geniessen? Naja, ständiger Anstieg über 11 Prozent. Das kostet Kraft, vor allem wenn 2 x ein LKW vorbei will. War glücklicherweise nur am Anfang. Ich konnte lange aufwärts fahren, aber nach dem Wald schob ich nur noch, vor allem wenn der Anstieg über 15 Prozent war.
Die Aussicht war gut, gelegentlich mal fahren, öfters über Gestein, viel schieben und auch mal tragen. Auch Andreas, der meistens fuhr, trug mal sein Rad.
Wir hatten zahlreiche Zuschauer auf dem Weg nach oben: Murmeltier, viele Kühe, die 3 Radler mit großem Vorsprung.
Vor dem Pfunderer Joch mußten wir uns entscheiden, durch Schnee oder steilstes Schiebestück mit Drücken und Stoßen der Räder. Tja, wir wollten den Schnee über 2500m umgehen, klappte nicht. Wir mußten durch.
Endlich oben, direkt auf Schnee, nichts war am Joch weggeschmolzen. Egal, es ging. Dafür war die Aussicht Klasse. Konnten weit weg andere Gipfel quasi auf Augenhöhe sehen: 2568m. Toll. Der höchste Punkt der Tour.
Nun kam der Abstieg. Anfangs nur schieben, dann konnte ich phasenweise fahren. Andreas fuhr meistens, mal sogar sehr schnell, wurde sofort bestraft. Kleiner Sturz, Rad blieb hängen, aber nichts weiter passiert.
Bei einem Bach ging es nur mit Teamarbeit. Rad in den Bach stellen, einer hielt es fest, dann rüberspringen und abnehmen. So ging es 3 mal.
Kurz vor der Weitenbergalm, kam noch ein ganz steiler Abstieg. Anfangs konnte ich noch etwas fahren, aber leider viel Geröll. Hatte es nach einer Schiebepassage mal probiert, kippte um und schlug mein Knie etwas an. Wenig Blut, aber mit der Zeit merkte ich einen leichten Schmerz. 2 bis 3 min später das nächste Maleur, knickte mit dem linken Fuß um. Jaul. Mußte kurz den Fuß ruhen lassen. Bis zum für mich fahrbaren Weg war es aber nicht mehr weit. Dann zur Hütte gerollt/gefahren.
Einkehr. Trinken und Kaiserschmarn. Die Hütte hatte eine Sennerei, d. h. der Kaiserschmwarn war mit frischer Milch und frischer Butter gemacht. Auf der Alm ist die Gastronomie ein Nebenbetrieb, es kommen aber viele MTB Fahrer durch, vor allem Dienstags.
Nun ging es auf geschotterten Wegen abwärts. Die Aussicht war traumhaft, wir genossen diese mehrmals. Andreas war hin und weg über die Gegend.
Bei Vintl kaufte ich erstmal Schmerzsalbe wegen Fuß und Knie, hatte ich dann die nächsten Tagen immer meine Beine damit eingerieben.
Im Tal, bei ca. 760 m, hatten wir einen schönen abgelegenen Radweg bis fast zum Hotel Sigmunderhof, waren gegen 17:30 Uhr dort. Leider liegt es an der Hauptstraße mit viel Verkehr.
Wetter: nur Sonne. auf 2500m angenehm ca. 22 Grad, im Tal über 35 Grad
Strecke 43 km, 4:49 h, 1329 hm
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