Alpencross 2014: Ortler-Umrundung, Tag 3
Die Wettervorhersage für die 3. Etappe war nicht so toll, aber wir müssen sie nehmen.
Der Anfang dürfte leicht sein, einfach kurbeln, bis zur Naturnser Alm, dann oben am Berg entlang, am Ende nach unten fahren.
Hier der Tagesbericht:
Wetter: morgens drückend heiß, ca. 28 Grad. Am Nachmittag teilweise Regen, gelegentlich für 10-15 min, allgemein am Abend ca. 17-20 Grad
Distanzen GPS: 40 km, 5:52 h, 1907 hm
Bericht:
Die Nacht war schwer, nicht wegen Zimmergenosse, denn der Vortag war heiß. Das Haus speicherte die Hitze und entsprechend lag man im Bett und der Schweiß floss herunter. Entsprechend war es für alle sehr schwer einzuschlafen. Am Morgen begannen noch die Vögelchen zu zwischern, mag für manche nett sein, aber wenn man wenig Schlaf hat, naja.
Wir hatten das Frühstück für 7:30 Uhr bestellt, war umfangreich mit Wurst, Käse und Müsli. Wir waren zufrieden. Die Eier durften selber gekocht werden.
Um 9:08 Uhr kamen wir nach div. Verzögerungen los.
Wir mußten aus dem Ort Naturns natürlich raus, dann ging es auch gleich aufwärts. Ca. 7-8 Prozent, schön konstant. Das erste Drittel war geteert, dann war der Weg geschottert.
Es war eine reine Kurbelarbeit, die Aussichten waren nur gelegentlich weitsichtig, es war auch recht dunstig. Ärgerlich war, daß wohl wegen des Sonntags, ständig Autos vorbeifuhren. Im unteren Bereich war die Straße noch breit und es ging. Deutlich spürbar war es, als ein Auto entgegen kam, denn Ausweichstellen waren nur begrenzt vorhanden.
Im Schotterbereich war es noch enger und für uns MTB-Fahrer wurde es enger. Einmal wurde Martin sogar mit dem rechten Außenspiegel gestreift, so daß er ins schlingern kam und fast gegen das Auto flog. Der Fahrer meinte noch, ob er den Abhang runter sollte, aber warum sollen wir überfahren werden ? Abstand halten und hinterher fahren, das kennt man hier nicht.
Wir trafen im unteren Drittel eine andere Gruppe, weitere 6 MTB-Fahrer, die ebenfalls eine Ortler-Umrundung machten. Allerdings starteten sie erst heute in Naturns, fragten uns nach unseren bisherigen Erfahrungen, vor allem bezügl. Schnee auf dem Madritschjoch. Natürlich erzählten wir, solche Informationen gibt man gerne weiter.
Wir trafen uns immer wieder, auch auf der Naturnser Alm.
Dort trafen wir gegen 12:15 Uhr. Es war noch trocken, aber recht kühl geworden. Wir waren durch die lange Auffahrt (ca. 1300 hm am Stück), total durchgeschwitzt. Daher gingen wir in die Hütte rein, bekamen gerade noch einen Platz. Wir bestellten Spaghetti und Getränke. Auch Torsten trank eine Cola.
Der Regen kam und die anderen Gäste ebenfalls. Es wurde recht eng auf der Hütte, aber wir hatten ja unseren Platz.
Eine Stunde später fuhren wir los, ohne Regen, was für ein Glück. Nun wurde der Weg schwieriger, wir mußten über mehr verblockte und verwurzelte Wege aufwärts fahren.
Nach ca. 1-2 km ging es Richtung Naturnser Hochjoch entlang. Der Weg war recht verblockt, teilweise konnte man fahren, öfters mal kleine Schiebepassagen.
Der Wanderpfad ging über ca. 8-10 km entlang, immer wieder kleine Anstiege, leichte Abgänge, aber durch Fels und Wurzeln sehr schwer zu fahren. Das kostete uns sehr viel Zeit.
Bei der Auserfalkomai-Alm bei 2168 m, war fast der Höhepunkt der Strecke erreicht, wir hatten schon div. schwere Schiebe- und Tragepassagen hinter uns. Kostete alles Kraft.
Auf der Alm war eine Frau aus Süddeutschland, die dort eine längere Auszeit machte und seit Pfingsten ihre Zeit dort verbrachte. Wir konnten ein Getränk bestellen und uns nach dem weiteren Weg erkundigen, denn es war nur ein Wander-/Trampelpfad erkennbar, wenn überhaupt.
Was kam, war hart. Nach einem kleinen See ging es abwärts, aber recht steil. Wir mußten uns mehrmals an Stahlseilen entlanghangeln, incl. Rädern. Gegenseitig helfen war nur einmal möglich, ansonsten war die Stahlseile-Passage zu lange und jeder mußte sich einerseits festhalten, andererseits das Rad tragen. Schieben ging nicht mehr.
Endlich erreichten wir die Inerfalkomai-Alm. Interessant, dort gab es auf über 2000 m eine Outdoor-Kegelbahn, die gerade fleißig genutzt wurde.
Es ging trendmäßig abwärts, endlich auf breiten Schotterwegen. Der letzte kleine Anstieg war eher lächerlich, recht leicht zu nehmen. Vor der Straße hatten wir Glück, denn eine Schranke versperrte nach einer Kurve den Weg. Da Martin etwas langsamer vorausfuhr und auf dem Weg stand, war der Rest schon etwas langsamer. Glück gehabt.
Nun kamen die schöne Aussichten auf St. Walburg, unserem Ziel. Der Zoggler Stausee prägt das Bild des Tales, davor die Ortschaft. Schnell war unser Ziel nun erreicht: 17:45 Uhr, wir waren endlich da. Es war schon eine sehr anspruchsvolle Tour. Anfangs techn. einfach, nur hm schrubben, dann techn. extrem schwer. Im Grunde war für jeden was dabei, müde und geschafft waren alle gewesen.
Im Eggwirt wurden wir freundlich von Torstens Renate empfangen. Der Wirt war sehr nett, er hatte bereits die Sauna für uns eingeschaltet, dank Initiative von Renate.
Abendessen gibt es für uns ab 19:30 Uhr, Zeit für Berichte, Bilder anschauen, etc.
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