Alpencross 2014: Ortler-Umrundung, Tag 6
Der gestrige Sturz von Martin zeigt noch Wirkungen. Das Rad ist zwar wieder voll einsatzbereit, aber Martin merkt es noch in der linken Hand. Trotzdem wird gefahren.
Hier der Bericht:
Im Albergo Bar Ristorante Alpino war das Frühstück recht einfach gewesen. Wir wollten zwar um 7 Uhr frühstücken, aber es war erst ca. 15 min später fertig. Toll waren die frischen Crossaints.
Gegen 8:40 Uhr konnten wir los. Martin entschied, daß er wegen seiner etwas geschwollenen Hand nicht alles mitfährt, die schweren Passagen auf dem Petto ausläßt und direkt nach Pezzo fährt.
Bis zum Passo Tonale waren wir aber komplett.
Es ging in Vermiglio gleich sehr steil hoch, kostete viel Kraft. Der weitere Weg war dann geschottert, oberhalb der parallel verlaufenden Hauptstraße. Es war daher recht ruhig und angenehm. Es ging soweit stetig aufwärts, teilweise kamen noch div. anspruchsvolle Schiebepassagen.
Unterwegs sahen wir eine alte Festung aus dem 1. Weltkrieg. Ex Forte Strino. Es ist schon unverständlich, wie man damals sich um Berge regelrecht die Köpfe einschlug und Krieg führen konnte.
Bis zum Passo del Tonale ging es weiterhin stets aufwärts, immer ein guter Schotterweg. Dort mußten wir eine leichte Schotterpiste abwärts. Martin merkte dabei die Schwellung an der Hand und beschloß den Weg nach Pezzo abzukürzen, etwas die Straße zu fahren.
Die Anderen fuhren hoch am Cima Bleis entlang und hatten viele Trails, die sogar richtig für MTB-Fahrer ausgebaut und regelrecht ausgefräst wurden.
Martin war gegen 12 Uhr in Pezzo am Restaurant Da Giusy und traf dort 3 weitere MTB-Gruppen, die die Joeys bzw. ebenfalls die Ortler-Umrundung fuhren. Jeder hatte dabei von seinen Erlebnissen erzählt. Achja, alle waren aus Deutschland.
Martin verabschiedete eine Gruppe nach der Anderen und warte auf Andreas, Thomas, Torsten und Helmut. Diese kamen so gegen 14:10 Uhr auch an.
Nach der Pause mit Pizza und Getränken, ging es gegen 15:20 Uhr weiter. Das Wetter hielt bisher. Als wir den Schotterweg verließen und auf die Hauptstraße zum Passo Gavia waren, fing es an zu regnen. Es mußten ca. 1000 hm am Stück gefahren werden, sollte ca. 2 Stunden dauern. Es wurde immer nebliger und es nieselte und regnete immer wieder. Zusätzlich nahm die Temperatur ab, von 20 Grad auf 9 Grad auf dem Passo di Gavia.
Die Gruppe verteilte sich, jeder fuhr sein Tempo. Wegen des Regens wartete keiner und jeder fuhr für sich, was natürlich unvernüftig war. Es könnte ja etwas passieren. Lediglich Helmut und Martin fanden vorne zusammen, fuhren auch durch den Tunnel, der total dunkel war. Helmut und Martin hatten Lampen und fuhren durch, da Martin die Info erhielt, der Weg außenrum wäre nicht einfach.
Leider hatten die anderen kein Licht dabei und fuhren nicht durch den Tunnel, sahen dafür aber eine Art Altar, bei der div. Absturzopfer aufgelistet waren. Der Weg war aber schwer fahrbar, wie hinterher berichtet wurde.
Helmut und Martin warteten vor dem Tunnel, aber nach 2-3 min waren diese sehr durchgefroren und entschlossen sich, weiterzufahren.
Ja, es könnte den anderen etwas passiert sein, andererseits war auch die eigene Gesundheit wichtig (dieses Vorgehen wurde abends kritisiert).
Oben auf dem Pass, gab es ein Restaurant und einer nach dem Anderen kam an und kehrte ein. Dabei wurden frische Klamotten angezogen, Regelkleidung ebenfalls. Nach einem heißen Getränk und Schwätzchen mit anderen Radfahrern ging es weiter, nachdem ein starker Regenguß abgewartet wurde.
Nun sollte es eine eisige Abfahrt werden, aber nur noch ca. 12 km, sollte in ca. 30 min auf der Straße erledigt sein. Trotzdem, bei Regen nicht zu unterschätzen.
Urplötzlich, nur wenige hundert Meter nach dem Pass, war alles trocken, kein Regen mehr. Es war zwar kühl, aber es war mit der frischen Bekleidung ok gewesen.
Wir kamen kurz vor 19 Uhr am Hotel in St. Valfurva an. Ein sehr schickes kleines Hotel, sogar sehr auf Radfahrer eingestellt. Nach der Radwäsche, stellten ... nein, wir hängten die Räder im Radkeller auf. Richtig darauf eingerichtet.
Die Anmeldung erfolgte in englisch, klappte aber gut. Andreas und Martin nahmen diesmal gegen einen kleinen Aufschlag, jeweils ein Einzelzimmer.
Die Zimmer waren top, sehr fein eingerichtet, schöne Dusche und Bad.
Im Zimmer gab es kostenloses WLAN, yippieh.
Gegen 20 Uhr gingen wir zum Abendessen, wieder mit Halbpension. Es gab ein gutes Essen, das Filetsteak war sehr zart und schmeckte super. Auch der Nachtisch, ein Nußkuchen mit Eis war sehr lecker.
Gegen 22 Uhr löste sich die Gruppe nach einer Videoschau auf.
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