Alpencross 2016: Etappe 8 Arsie - Bassano del Grappa
Der letzte Tag unseres Alpencrosses bricht an. Wir wurden mit einer sehr ruhigen Nacht belohnt: keine Autos, keine Müllabfuhr, keine knarzenden Betten. Einfach toll.
Das Frühstück gab es leider erst später, kurz vor 8 Uhr. Es war aber ausreichend, etwas anders als sonst. Wir mußten die Teller und Besteck vom Buffett wegnehmen.
Eine Schülergruppe machte parallel ebenfalls einen Alpencross, von Gries zum Monte Grappa. Ist ein P-Kurs, Geschichte und Sport. Sind incl. 19 Lehrer anscheinend 19 Personen, Jungs und Mädels. Die Jungs durften im Hotel übernachten, die Mädchen auf dem Campingplatz, artig getrennt.
Es ging über eine kleine Brücke über den See und dann kam gleich der Anstieg. Ständig knackig zwischen 9 und 13 Prozent, etwas über leichtes Geröll. War nicht so einfach zu fahren, aber fahrbar. Kostete Kraft. Der Weg ging lange durch den Wald. Erst bei ca. 1000 m Höhe kamen Aussichten auf das Hinterland. Sagenhaft. Viele Berge, Sicht auf den See und kleine Ortschaften. Das Wetter war sehr klar, die Sicht top. Nach dem vielen Regen der letzten Tage (natürlich auch in der letzten Nacht), war das schon eine Belohnung gewesen.
Der weitere Weg war immer wieder anspruchsvoll gewesen, starke Anstiege und verblockte Wege. Das war vor allem kurz vor dem Ziel so gewesen. Aber als Belohnung gab es Ausblicke. Kurz vor dem Denkmal auf dem Monte Grappa, sahen wir die Tiefebene, ohne Berge. Leider war die Luft doch etwas dieselig, das Meer war nicht sichtbar. Das Tal war allerdings gut sichtbar.
Das Denkmal war fast erreicht, als wir die Tunnel sahen. Diese waren begehbar und nicht verschlossen. Also mal rein und geschaut. Diese waren beleuchtet, aber durch die viele Sonne, mußten die Augen sich erstmal daran gewöhnen. Ich selber schaute mir nur wenige Gänge an, schien sehr verschnörgelt gewesen zu sein.
Nun kam das Denkmal, sehr riesig gebaut. Beeindruckend was die Faschisten damals gebaut hatten. War überrascht, daß nahezu nur einige MTB-Fahrer da waren, sonst wenig Touristen. Davon hatte ich mehr gerechnet.
Es standen auch einige alte Kanonen auf dem Denkmal. Wir sahen auch viele Gräber von gefallenen Soldaten, schienen von beiden Seiten zu sein.
Wir schritten die großen Wege des Denkmals ab, waren sehr beeindruckt.
Von dort oben hatten wir auch wieder einen guten Überblick auf die Tiefebene. War eine tolle Belohnung.
Nun gab es eine Einkehr. Hatten Glück, daß wir noch etwas zu Essen bekamen, denn anscheinend machte um 15 Uhr die Küche dicht.
So also Pasta und ähnl. genommen und einige Getränke uns gegönnt.
Wir mußten nun einen Stichweg zurück, aber abwärts. Der Weg war noch ok. Dann mußten wir fast wieder klettern und auf einem Kammweg weiter. Dann folgte ein Wiesenweg, etwas sehr eng, bis wir auf einen breiten Weg kamen.
Nun kam der Weg 152, so war dieser später beschildert. Das war ein regelrechter Panoramaweg. Anfangs steil, dann leicht verblockt. Irgendwie hatten wir das Rad einfach geschoben, nur später mal kurz gefahren. Wir mußten auch ständig stehen bleiben, weil wir die Aussicht genossen und fotografierten, dto. bezügl. der vielen kleinen Tunnel.
Andreas und Torsten wollten den Trail 153 fahren. Den konnten wir uns von oben anschauen. Helmut, Thomas und ich entschieden uns für den Standardweg.
Somit trennten wir uns und wünschten den Anderen viel Glück.
Wir durften nochmals einige hm nach oben, quasi schieben. War sehr steil. Nun kam die Abfahrt bis xxx. War kurz. Weiter ging es über eine Wiese und die hatte es ins sich. Schmaler Trail, leicht verblockt. Wir konnten gerade so fahren, eben langsam. Weiter unten waren immer noch Steine gelegen, dauerte etwas. Bis zum Waldweg hatten wir uns schon anstrengen müssen. Für Torsten und Andreas wäre das doch eine Herausforderung gewesen.
Am Treffpunkt waren Torsten und Andreas bereits gewesen, sie warteten bereits einige Minuten. Sie warteten deshalb, weil sie von Thomas die quietschende Bremse schon lange vorher hören konnten.
Die weitere Abfahrt machten wir gemeinsam, es war schon gegen 18:15 Uhr gewesen.
Es kamen aber immer wieder Trails, dann Straße, etc. Ein kleiner Mix.
Die Sonne schien stark, brauchte also öfters mal die Sonnenbrille.
Die Kilometer schrubbten wir ordentlich runter, mußten durch viele kleine Orte bis zum Ziel.
Kurz vor 20 Uhr waren wir endlich am Ziel, hatten den Alpencross geschafft. Der war komplett von Kiefersfelden, vor den Bergen bis Bassano del Grappa, nach den Bergen gewesen. In 8 Tagen die Alpen überquert.
Der Hotelier erkannte uns und wir stellten die Räder in der Garage ab. Dann die Zimmer bezogen. Kurz von 21 Uhr gingen wir in die Altstadt. Schöne viele alte Häuser, viele Geschäfte. Leider auch älteres Gemäuer, was nicht mehr gepflegt wurde. Das war schon traurig.
Auf dem zentralen Marktplatz waren viele Jugendliche unterwegs, richtiges aktives Leben.
Wir suchten ein Restaurant, hatten eines mit mehrsprachiger Karte gefunden.
Draußen war es zwar leicht frisch, aber schön.
Mit der Bedienung dauerte es etwas länger, sah etwas umständlich auch aus.
Das bestellte Essen kam, tja, war sehr wenig. Der Teller war übergroß, das Essen überklein. Wir hätten vermutlich alle 5 Essen auf einem der Megateller ablegen können.
Gut, daß es diese Zugabe gab: Brot und diese Stengelchen. Die wurden vor allem von mir verputzt. Hatte Hunger.
Die Bezahlung in Italien ist für uns Deutsche schon schwierig. Eine getrennte Zahlung muß man immer drinnen an der Kasse machen. Dann noch seltsam gerechnet, irgendwie nehmen die dann doch kein Trinkgeld ? Unverständlich, aber selber schuld.
Andreas wollte noch ein Eis, also auch das in der Nähe vom Marktplatz geholt.
Wir waren müde ... Thomas und ich gingen separat zurück. Das Bett ruft.
Distanzen:
59 km, 7:32 h, 2023 hm
Zeiten:
Start in Arsie: 9:10 Uhr
Ankunft in Bassano del Grappa: 19:45 Uhr
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